Finanzierungsmöglichkeiten im Handwerk

Die Finanzierung der Gründung eines Handwerksbetriebs erfordert sorgfältige Planung.

Finanzierungsmöglichkeiten im Handwerk

Die Gründung eines eigenen Handwerksbetriebs ist ein aufregender Schritt, der eine sorgfältige Planung erfordert – insbesondere, wenn es um die Finanzierung geht. Eine angemessene Finanzierung gibt Ihnen die notwendige Sicherheit und Flexibilität, um Ihren Betrieb aufzubauen und zu erweitern. Ohne ausreichende finanzielle Ressourcen könnten Sie Schwierigkeiten haben, Materialien zu beschaffen, Mitarbeitende zu bezahlen oder Ihre Betriebskosten zu decken.

Dieser Artikel soll Ihnen einen Überblick verschaffen, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, um Sie dabei zu unterstützen, die richtige Wahl zu treffen.

Eine angemessene Finanzierung ist entscheidend für Ihren Geschäftserfolg

Eine solide Finanzierung bildet die Grundlage für die erfolgreiche Gründung eines eigenen Handwerksbetriebes und spielt gleichzeitig eine zentrale Rolle dabei, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen:

  • Sie ermöglicht es Ihnen, Ihren Kapitalbedarf zu decken,

  • unterstützt das Wachstum Ihres Betriebes,

  • minimiert finanzielle Risiken und verschafft Ihnen mehr finanziellen Spielraum,

  • hilft Ihnen dabei, Vertrauen aufzubauen und

  • sichert Ihren langfristigen Erfolg.

Kapitalbedarf decken und Liquidität gewährleisten

Um den Kapitalbedarf Ihres Handwerksbetriebes zu decken, sind ausreichende finanzielle Ressourcen unerlässlich. Eine ausreichende Liquidität gewährleistet, dass Ihr Betrieb reibungslos funktioniert und auf unerwartete finanzielle Anforderungen vorbereitet ist. Dagegen kann der Mangel an Kapital dazu führen, dass Ihr Betrieb von Anfang an in finanzielle Schwierigkeiten gerät, Sie ihn nicht weiterentwickeln können oder nicht in der Lage sind, auf unvorhergesehene Ausgaben zu reagieren.

Berücksichtigen Sie daher bei der Planung Ihres Kapitalbedarfs nicht nur die Anfangsinvestitionen, sondern auch weitere Ausgaben wie Betriebskosten, Löhne oder die Materialbeschaffung, um die Liquidität Ihres Betriebes zu gewährleisten.

Wachstum und Expansion ermöglichen

Wachstum erfordert oft erhebliche Investitionen, die ohne die richtige Finanzierung nicht realisierbar sind. Soll Ihr Handwerksbetrieb wachsen, ermöglicht Ihnen eine solide Finanzgrundlage, neue Standorte zu eröffnen, weitere Mitarbeitende einzustellen, neue Produkte zu entwickeln oder neue Märkte zu erschließen.

Risiken minimieren und Flexibilität erhöhen

Trotz sorgfältiger Planung können unvorhersehbare Ereignisse jedes Unternehmen treffen. Mit angemessener Finanzierung können Sie besser auf mögliche Risiken wie plötzliche Veränderungen im Markt, Naturkatastrophen oder wirtschaftliche Abschwünge reagieren.

Sie sind in der Lage, Kapital als Puffer bereitzustellen, um Phasen mit geringen Einnahmen zu überstehen, ohne in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Auf diese Weise erhöhen Sie Ihre unternehmerische Flexibilität und machen Ihr Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber unvorhersehbaren Herausforderungen.

Vertrauen gewinnen und Partnerschaften aufbauen

Eine solide finanzielle Grundlage vermittelt Vertrauen – nicht nur bei potenziellen Investoren und Kreditgebern, sondern auch bei Kunden, Lieferanten und Geschäftspartnern. Die Gewissheit, dass Ihr Unternehmen finanziell stabil ist, kann dazu beitragen, langfristige Partnerschaften aufzubauen und das Image Ihres Unternehmens zu stärken. Dieses Vertrauen kann sich in Form Empfehlungen auszahlen oder Ihnen neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.

Langfristigen Erfolg sichern

Letztendlich ist eine angemessene Finanzierung von entscheidender Bedeutung, um langfristig Erfolg zu haben. Ein Unternehmen, das finanziell gut aufgestellt ist, hat die Möglichkeit, in Forschung und Entwicklung zu investieren, sich an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen und seinen Kunden qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten.

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Unterschied Eigen- und Fremdkapital

Sie träumen schon lange davon, Ihren eigenen Handwerksbetrieb zu gründen und haben über die Jahre bereits eigenes Kapital angespart? Im besten Fall können Sie Ihren Betrieb aus eigenen Mitteln finanzieren und sogar noch einen Puffer für unvorhersehbare Ereignisse beiseitelegen. Stemmen Sie Ihre Gründung aus eigener Kraft, spricht man vom sogenannten Bootstrapping. In der Praxis verfügen Gründerinnen und Gründer allerdings eher selten über ausreichend eigene Ersparnisse und benötigen zusätzliches Kapital.

Hier kommen mit dem Eigenkapital und Fremdkapital zwei grundlegende Formen der Unternehmensfinanzierung ins Spiel, die sich in ihren Eigenschaften und Auswirkungen auf einen Betrieb erheblich unterscheiden. Die richtige Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital bildet die Grundlage für eine solide Kapitalstruktur und die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.

Entsprechend sollten Sie sich mit den wichtigsten Unterschieden vertraut machen, um die richtige Wahl für Ihre Finanzierung zu treffen.

Was versteht man unter Eigenkapital?

Eigenkapital umfasst den Teil des Gesamtkapitals, der von den Gründerinnen und Gründern eines Unternehmens selbst oder von seinen Gesellschafterinnen und Gesellschaftern zur Verfügung gestellt wird. Für dieses Kapital wird keine feste Verzinsung vereinbart. Es gilt als dauerhafte Finanzierungsquelle und ist an keinen bestimmten Rückzahlungstermin gebunden. Das bedeutet, dass die Eigenkapitalgeber nicht die unmittelbare Rückzahlung ihres Kapitals erwarten.

Eigenkapitalgeber gelten als Eigentümer eines Unternehmens. Sie verfügen über Eigentumsrechte und haben in der Regel Mitsprache- und Stimmrechte, die sie bei wichtigen Unternehmensentscheidungen in Anspruch nehmen können. Dies verleiht ihnen Einfluss auf die Unternehmensführung.

Gleichzeitig tragen sie ein gewisses Risiko. Laufen die Geschäfte nicht, können sie Verluste erleiden. Ist das Unternehmen erfolgreich, profitieren sie von Gewinnen in Form von Dividenden und einer Wertsteigerung ihrer Anteile. Eigenkapital ist von entscheidender Bedeutung für die finanzielle Stabilität und das langfristige Wachstum eines Unternehmens. Es bietet Ihnen eine gute Möglichkeit, um finanzielle Rücklagen zu bilden, finanzielle Engpässe zu überwinden, neue Investitionen zu tätigen oder in das Wachstum des Unternehmens zu investieren.

Was versteht man unter Fremdkapital?

Im Gegensatz zum Eigenkapital, bei dem die Gelder von den Eigentümern oder Gesellschaftern des Unternehmens stammen, handelt es sich beim Fremdkapital um geliehenes Geld, das zu einem fest vereinbarten Zeitpunkt mit Zinsen zurückgezahlt werden muss. Dabei kann es sich beispielsweise um traditionelle Finanzierungsmethoden wie Kredite von Banken, Geschäftsdarlehen oder auch Förderkredite handeln.

Fremdkapitalgeber haben in der Regel keine Mitspracherechte bei unternehmerischen Entscheidungen. Sie sind in erster Linie daran interessiert, ihr Darlehen zurückzuerhalten. Ihre Gewinne beschränken sich dabei ausschließlich auf die Zinsen.

Schreibt ein Unternehmen Verluste, besteht das Risiko, dass es das geliehene Kapital nicht zurückzahlen kann. Entsprechend sind Fremdkapitalgeber im Vergleich zu Eigenkapitalgebern risikoscheuer: Sie setzen oft Grenzen für die Höhe an Fremdkapital, die ein Unternehmen aufnehmen kann, um ihr Verlustrisiko zu begrenzen und sicherzustellen, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Schulden zu bedienen.

Traditionelle Finanzierungsmöglichkeiten im Handwerk

Handwerkerinnen und Handwerkern, die ihren eigenen Betrieb gründen möchten, stehen verschiedene traditionelle Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung, um sich Kapital zu beschaffen. Zu den traditionellen Finanzierungsmethoden im Handwerk zählen zum Beispiel

  • klassische Bankkredite,

  • Geschäftsdarlehen oder

  • private Darlehen.

Klassische Bankkredite

Ein klassischer Bankkredit, auch als Bankdarlehen bezeichnet, ist eine Finanzierungsmethode, bei der Sie Fremdkapital von einer Bank oder einem Finanzinstitut aufnehmen. Die Bank gewährt Ihnen eine bestimmte Geldsumme, die Sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückzahlen müssen. Die Laufzeit kann dabei variieren: von kurzfristigen Krediten, die innerhalb eines Jahres zurückgezahlt werden, bis zu langfristigen Krediten, die über mehrere Jahre laufen.

Ein Bankkredit kann für verschiedene private oder geschäftliche Zwecke verwendet werden. Die Rückzahlung erfolgt in der Regel in Raten über einen vorher festgelegten Zeitraum. Zusätzlich zur Rückzahlung des Kapitals fallen Zinsen an. Bankkredite werden entweder mit einem festen oder einem variablen Zinssatz vergeben. Ein fester Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit des Darlehens konstant, während ein variabler Zinssatz sich an Marktbedingungen anpasst.

Banken verlangen oft Sicherheiten oder Vermögenswerte, die als Sicherheit für das Darlehen dienen. Dabei kann es sich um Immobilien, Ausrüstung oder andere Vermögenswerte eines Unternehmens handeln. Kann das Unternehmen seine Darlehensverpflichtungen nicht erfüllen, kann die Bank diese Sicherheiten verwerten. Zudem überprüfen Banken vor der Vergabe die Bonität, um die Kreditwürdigkeit des Betriebes und seiner Eigentümer zu bewerten.

Klassische Bankkredite eignen sich für die langfristige Kapitalbeschaffung und bieten Gründerinnen und Gründern den Vorteil von festen Rückzahlungsbedingungen und Zinssätzen, was die Budgetplanung erleichtert. Allerdings können Existenzgründer in der Regel keine ausreichende Bonität vorweisen und verfügen über keine Sicherheiten, was es ihnen erschwert, einen Kredit zu erhalten.

Geschäftsdarlehen

Der Geschäfts- oder Gewerbekredit ist ein Darlehen, das Banken oder Sparkassen ausschließlich Unternehmerinnen und Unternehmen zur Finanzierung ihres Unternehmens zur Verfügung stellen. Seine Merkmale, Konditionen sowie die mit ihm verbundenen Vor- und Nachteile sind mit dem klassischen Bankkredit vergleichbar.

Private Kredite: Family & Friends

Familienbetriebe sind im Handwerk keine Seltenheit. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und bleiben im alleinigen Besitz der Familie. Entsprechend können Sie sich für die Gründung Ihres eigenen Handwerksbetriebes Eigenkapital in Form von finanzieller Unterstützung durch die Familie beschaffen. Auf diese Weise ist die Familie von Anfang an mit am Betrieb beteiligt.

Familienmitglieder, die sich mit Kapital an Ihrem Betrieb beteiligen, erwerben Eigentumsrechte und können bei unternehmerischen Entscheidungen mitreden. Gleichzeitig tragen sie als Miteigentümer auch das Risiko. Je nach Rechtsform, in der Sie Ihren eigenen Handwerksbetrieb gründen, haften sie damit auch für die Verbindlichkeiten gegenüber Dritten unbeschränkt auch mit ihrem Privatvermögen. Dies setzt allerdings Vertrauen und ein gutes Verhältnis der Familienmitglieder voraus.

Das Gleiche gilt, wenn Sie sich alternativ Eigenkapital von Freunden oder Bekannten besorgen.

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Alternative Wege der Eigenkapitalbeschaffung

Über die traditionellen Optionen hinaus gibt es für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) weitere Finanzierungsmöglichkeiten. Um sich Eigenkapital für die Geschäftsgründung zu beschaffen, bietet sich beispielsweise Crowdfunding oder Crowdinvesting an. Handwerksbetriebe, die als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) oder Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) gegründet werden, beschaffen sich zudem Eigenkapital über die Ausgabe von Anteilen.

Crowdfunding

Crowdfunding hat in den letzten Jahren auch in der Handwerksbranche erheblich an Popularität gewonnen. Dabei handelt es sich um eine Finanzierungsform, bei der Eigenkapital von einer Vielzahl von Menschen, der Crowd, gesammelt wird – oft über spezielle Online-Plattformen. Es ermöglicht privaten Investoren, Geld für Gründungsvorhaben bereitzustellen, ohne dass traditionelle Finanzierer wie Banken oder Venture-Capital-Firmen involviert sind.

Bei dieser Finanzierungsmöglichkeit wird im Wesentlichen zwischen drei Arten des Crowdfundings unterschieden:

  • Reward Based Crowdfunding: Die Investoren erhalten in der Regel Belohnungen, Geschenke oder Produkte im Austausch für ihre finanzielle Unterstützung.

  • Equity Based Crowdfunding: Geldgeber investieren in ein Unternehmen und erhalten im Gegenzug Anteile am Unternehmen. Ist das Unternehmen erfolgreich, können die Investoren mit ihrem Kapital finanzielle Renditen erzielen.

  • Lending Based Crowdfunding (Peer-to-Peer-Kredite): Wie bei einem Darlehen leihen Investoren dem Unternehmen Geld, das zu einem späteren Zeitpunkt mit Zinsen zurückgezahlt wird. Dies ist eine Art von Kreditvergabe, bei der die Kreditnehmer Geld direkt von Privatpersonen oder privaten Gruppen leihen.

Crowdfunding eignet sich besonders für Existenzgründerinnen und -gründer, die über keine Sicherheiten verfügen und keine ausreichende Kreditwürdigkeit nachweisen können und dadurch möglicherweise Schwierigkeiten haben, traditionelle Finanzierung für die Gründung ihres Handwerksbetriebes zu erhalten.

Crowdinvesting

Crowdinvesting ist eine Form des Crowdfundings, bei der Investoren Kapital in ein Unternehmen investieren und im Gegenzug Anteile am Unternehmen oder eine finanzielle Beteiligung an den zukünftigen Gewinnen erhalten. Wie beim klassischen Crowdfunding wird es auch beim Crowdinvesting einer Vielzahl von Investoren ermöglicht, beispielsweise in einen Handwerksbetrieb zu investieren. Diese Art der Finanzierung ähnelt einer Eigenkapitalbeteiligung ohne traditionelle Investitionsstruktur und ohne hohe Mindestanforderungen.

Die Rendite wird beim Crowdinvesting in Form einer Dividende oder einer prozentualen Beteiligung am Umsatz oder Gewinn gezahlt und hängt vom Erfolg des Unternehmens ab. Unternehmen und Investoren werden über spezielle Plattformen zusammengebracht, die Unternehmerinnen und Unternehmern die Verwaltung der Investitionen und die Einhaltung regulatorischer Vorschriften erleichtern.

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Fördermöglichkeiten für Handwerksgründer:innen in Deutschland

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten und Unterstützungsprogrammen, die angehenden Gründerinnen und Gründern von Handwerksbetrieben auf ihrem Weg zum Erfolg helfen können. Die Fördermittel werden als Zuschüsse, Darlehen oder auch in Form von Bürgschaften vergeben.

Die Gründung eines Handwerksbetriebs erfordert eine sorgfältige Finanzplanung und die Nutzung der verfügbaren Ressourcen. Mit den genannten Fördermöglichkeiten und Finanzierungsinstrumenten haben Sie die Möglichkeit, Ihre Geschäftsideen zu verwirklichen und erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Optionen zu informieren und diejenigen auszuwählen, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen und Zielen passen.

Die Unterstützung und Beratung von Fachleuten sowie der Kontakt zu regionalen Institutionen können ebenfalls wertvolle Ressourcen sein, um den Weg zur Gründung eines Handwerksbetriebs zu ebnen.

Wo finden Sie passende Förderprogramme?

Jedes Bundesland verfügt über eigene Förderprogramme und Zuschüsse für Existenzgründerinnen und -gründer, die von Region zu Region variieren können. Die aktuellen Förderprogramme der Bundesländer sowie des Bundes und der EU finden Sie in der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Hier können Sie unter Eingabe Ihrer Kriterien wie dem Fördergebiet, der Förderart oder dem Förderbereich nach entsprechenden Programmen, Richtlinien und Ansprechpartnern suchen.

Alternativ bieten auch die Handwerkskammern und Innungen Informationen über lokale und branchenspezifische Fördermöglichkeiten. Setzen Sie sich mit Ihrer örtlichen Handwerkskammer in Verbindung, um sich über aktuelle Unterstützungsangebote zu informieren.

Im Folgenden möchten wir Ihnen kurz ein paar Möglichkeiten aufzeigen, um als selbstständiger Handwerker finanzielle Unterstützung für Ihre Gründung zu erhalten.

Gründungszuschuss

Der Gründungszuschuss ist eine Leistung der Bundesagentur für Arbeit und bietet Unterstützung für Arbeitslose, die sich selbstständig machen möchten. Dieser Zuschuss kann das Einkommen in den ersten Monaten der Selbstständigkeit ergänzen, um Gründerinnen und Gründern dabei zu helfen, Ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und sich sozial abzusichern.

Voraussetzung, um den Gründungszuschuss zu beantragen, ist, dass Sie Arbeitslosengeld beziehen und zu Beginn Ihrer Selbstständigkeit noch mindestens 150 Tage Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht. Zudem müssen Sie Ihre Selbstständigkeit im Handwerk hauptberuflich ausüben und sich den langfristigen Erfolg Ihrer Gründung von einer fachkundigen Stelle bescheinigen lassen.

Es besteht ausdrücklich kein Rechtsanspruch auf diesen Zuschuss. Wird er bewilligt, erhalten Sie 6 Monate lang einen Zuschuss, der sich aus dem zuletzt erhaltenen Arbeitslosengeld plus zusätzlich 300 Euro pro Monat zusammensetzt. Anschließend erhalten Sie für weitere neun Monate monatlich 300 Euro.

ERP-Gründerkredit – StartGeld

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mit dem ERP-Gründerkredit – StartGeld bis zu 125.000 Euro finanzielle Starthilfe speziell für Existenzgründerinnen und -gründer sowie junge Unternehmen. Er kann genutzt werden, um in die Betriebsausstattung, Maschinen oder Fahrzeuge zu investieren, um Betriebskosten zu decken oder ein Material- und Warenlager einzurichten.

Wenn Sie im Team gründen, kann die Höchstfördersumme sogar von jeder Gründerin und jedem Gründer beantragt werden. Dieser Kredit ermöglicht günstige Finanzierungskonditionen und flexible Rückzahlungsmodalitäten. Um den Gründerkredit zu beantragen, wenden Sie sich an Ihre Hausbank.

Meistergründungsprämie

Die Meistergründungsprämie ist eine finanzielle Unterstützung für Handwerkerinnen und Handwerker, die ihren Meisterabschluss erworben haben und ein eigenes Handwerksunternehmen gründen möchten. Voraussetzung, um die Prämie zu erhalten, ist die erstmalige Gründung, Übernahme oder Beteiligung an einem Handwerksbetrieb, in dem Sie hauptberuflich tätig sind. Außerdem sind Sie dazu verpflichtet, im Handwerk auszubilden und zusätzliche Arbeitsplätze mit Ihrem Handwerksbetrieb zu schaffen.

Der Zuschuss wird über das Bundesland, in dem Sie Ihren Handwerksbetrieb gründen, beantragt. Die Höhe der Prämie kann je nach Bundesland bis zu 15.000 Euro betragen.

Mikrokredite

Die Förderung im Handwerk über Mikrokredite ist eine Finanzierungsmöglichkeit, die speziell auf kleine und mittlere Handwerksunternehmen (KMU) zugeschnitten ist. Mikrokreditfonds sind gemeinnützige Organisationen oder Finanzinstitutionen, die Mikrokredite an Unternehmen vergeben, die möglicherweise keinen Zugang zu herkömmlichen Bankkrediten haben.

Dieser Kredit kann für verschiedene geschäftliche Zwecke verwendet werden, wie die Finanzierung Ihrer Ausrüstung, als Betriebskapital oder auch für Schulungen. Die Rückzahlung erfolgt gemäß den vereinbarten Bedingungen entweder in festgelegten monatlichen Raten oder zu anderen vereinbarten Konditionen.

Um einen Mikrokredit für Ihren Handwerksbetrieb zu erhalten, stellen Sie einen Antrag bei einem Mikrokreditfonds, in dem Sie Informationen über das geplante Gründungsvorhaben, Ihren Kapitalbedarf und Ihre finanzielle Situation bereitstellen. Es erfolgt eine Überprüfung Ihrer Kreditwürdigkeit. Basierend auf den Ergebnissen der Bonitätsprüfung trifft der Mikrokreditfonds eine Kreditentscheidung.

Mikrokreditfonds bieten oft flexiblere Bedingungen und Anforderungen im Vergleich zu traditionellen Banken, was die Aufnahme eines Kredits erleichtern kann. Neben der Finanzierung bieten Mikrokreditfonds oft auch Unterstützung und Beratung für Unternehmer an, um ihnen bei der Entwicklung ihres Geschäfts zu helfen.

Kapitalbedarf senken und Liquidität schonen

Wer sich als Handwerkerin oder Handwerker selbstständig machen möchte, muss bei der Finanzierung langfristig planen und neben den reinen Gründungskosten auch die laufenden Kosten für den Betrieb berücksichtigen. Um Ihren Kapitalbedarf zu senken und die eigene Liquidität zu schonen, bieten sich Ihnen mit dem Leasing und Factoring zwei interessante Finanzierungsmöglichkeiten.

Anfangsinvestitionen sparen: Leasen statt kaufen

In vielen Handwerksberufen ist eine spezielle Ausrüstung erforderlich: Handwerkerinnen und Handwerker benötigen Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge, Mess- und Prüfgeräte, Arbeitsbänke, Transportfahrzeuge und vieles mehr. Die Anschaffungskosten können einen großen Teil der Gründungskosten ausmachen und müssen bei der Berechnung des Kapitalbedarfs berücksichtigt werden. Eine Möglichkeit, hier Kosten zu sparen, ist das Leasing.

Wie funktioniert Leasing in Handwerksbetrieben?

Anstatt Ausrüstung, Maschinen und Fahrzeuge zu kaufen, können Sie diese auch von einem Leasinggeber mieten. Auf diese Weise stehen Ihnen die benötigten Ressourcen zur Verfügung, ohne dass Sie die Kosten für den direkten Kauf tragen müssen.

Leasing erfordert in der Regel nur geringe oder keine Anfangsinvestition. Das bedeutet, dass ein Handwerksbetrieb seine liquiden Mittel für andere geschäftliche Bedürfnisse verwenden kann, anstatt sie für den Kauf von Ausrüstung oder Fahrzeugen zu binden.

Gleichzeitig sind Leasingverträge in der Regel anpassbar und bieten Ihnen die Möglichkeit, die Ausrüstung, Werkzeuge, Maschinen oder Fahrzeuge in Ihrem Handwerksbetrieb zu erneuern oder zu ändern, wenn sich die geschäftlichen Anforderungen ändern. Zudem sind bei vielen Leasingverträgen die Wartung und der Service der geleasten Gegenstände im Vertrag enthalten. Auf diese Weise können Sie zusätzlich Ihre Betriebskosten senken.

Unter bestimmten Umständen können Sie die Leasingzahlungen auch steuerlich absetzen, was Ihrem Betrieb Steuervorteile verschaffen kann.

Verschiedene Formen des Leasings

Beim gewerblichen Leasing wird zwischen Betriebsleasing und Finanzierungsleasing unterschieden:

  • Beim Betriebsleasing, auch Operating Lease genannt, wird eine Mietvereinbarung in der Regel über einen kürzeren Zeitraum abgeschlossen. Am Ende der Vertragslaufzeit gibt der Handwerksbetrieb die geleasten Vermögenswerte an den Leasinggeber zurück. Diese Form des Leasings bietet sich an, um Ihre Ausrüstung regelmäßig zu aktualisieren und damit immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben.

  • Ein Finanzierungsleasing ähnelt eher einem Kaufvertrag. Der Handwerksbetrieb zahlt Leasingraten über einen längeren Zeitraum und erhält zudem häufig die Option, die Ausrüstung, Maschinen oder Fahrzeuge am Ende der Vertragslaufzeit zu einem reduzierten Preis zu kaufen. Das Finanzierungsleasing bietet sich als langfristige Finanzierungsmöglichkeit – beispielsweise für das Leasing von Fahrzeugen – an.

Leasing kann eine nützliche Option sein, um Ihnen den Zugang zu benötigten Ressourcen zu erleichtern, ohne die Liquidität Ihres Betriebes zu belasten. Bevor Sie sich für das Leasing entscheiden, prüfen Sie die Bedingungen des Leasingvertrags sorgfältig und vergleichen Sie die Gesamtkosten des Leasings im Vergleich zum Kauf. Ob Ihre Wahl auf das Betriebsleasing oder das Finanzierungsleasing fällt, hängt von den individuellen Anforderungen Ihres Handwerksbetriebes und der Art der Leasingobjekte ab.

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Factoring: Liquidität erhalten

Eine weitere Möglichkeit, um die Liquidität Ihres Handwerksbetriebes zu erhalten, ist das Factoring. Diese Finanzierungsmöglichkeit kann von Vorteil sein, um die pünktliche Zahlung von Rechnungen sicherzustellen und den Cashflow zu sichern.

Wie funktioniert Factoring?

Beim Factoring verkauft ein Handwerksbetrieb seine ausstehenden Rechnungen an ein Factoring-Unternehmen, das dem Handwerksbetrieb einen Großteil des Rechnungsbetrags im Voraus zahlt. Diese Zahlung erfolgt in der Regel in Form eines Vorschusses in Höhe von 70 bis 90 Prozent. Factoring kann je nach den Bedürfnissen des Handwerksbetriebs flexibel in Anspruch genommen werden: Sie können es als einmalige Maßnahme oder als fortlaufenden Service nutzen.

Gleichzeitig übernimmt das Factoring-Unternehmen die Verantwortung für das Inkasso der offenen Rechnungsbeträge der Kunden des Handwerksbetriebs. Sobald die Kunden die ausstehenden Rechnungen begleichen, erhält das Factoring-Unternehmen den vorgeschossenen Betrag abzüglich einer Servicegebühr zurück. Die Gebühr variiert je nach Factoring-Unternehmen und den individuellen Vertragsbedingungen.

Welche Vorteile bietet das Factoring in Handwerksbetrieben?

Factoring verschafft Handwerksbetrieben sofortigen Zugang zu liquiden Mitteln, da sie nicht auf die Zahlung ausstehender Rechnungen warten müssen. Dies kann helfen, den laufenden Betrieb zu finanzieren und Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Die verbesserte Liquidität und die Fähigkeit, die eigenen Rechnungen pünktlich zu begleichen, können zudem die Kreditwürdigkeit des Handwerksbetriebs verbessern und ihm den Zugang zu weiteren Finanzierungsmöglichkeiten erleichtern.

Da das Factoring-Unternehmen zudem das Risiko von unbezahlten Rechnungen übernimmt, ist der Handwerksbetrieb vor den Auswirkungen von zahlungsunfähigen Kunden geschützt. Factoring-Unternehmen verfügen oft über Experten im Forderungsmanagement und können eine höhere Erfolgsquote bei der Einziehung von offenen Rechnungen haben. Zudem erleichtert ihnen die Auslagerung des Forderungsmanagements die Arbeit in Bezug auf die Buchhaltung und hilft ihnen dabei, sich stärker auf ihre eigentliche Arbeit zu konzentrieren, anstatt Zeit und Ressourcen für das Einfordern von Zahlungen aufzuwenden.

Fazit: Möglichkeiten, die Gründung Ihres Handwerksbetriebs zu finanzieren

Die Gründung eines eigenen Handwerksbetriebs erfordert sorgfältige Planung, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung. Eine angemessene Finanzierung ist entscheidend für den Geschäftserfolg, da sie den Kapitalbedarf deckt, das Wachstum ermöglicht, finanzielle Risiken minimiert, Vertrauen aufbaut und langfristigen Erfolg sichert.

Traditionelle Finanzierungsmöglichkeiten im Handwerk umfassen klassische Bankkredite, Geschäftsdarlehen und private Darlehen. Diese Optionen erfordern in der Regel Sicherheiten und eine ausreichende Bonität. Es gibt aber auch alternative Wege zur Eigenkapitalbeschaffung wie Crowdfunding, Crowdinvesting und die Ausgabe von Geschäftsanteilen. Eine gute Möglichkeit, um Anfangsinvestitionen zu sparen, bietet das Leasing. Und Factoring hilft jungen Betrieben dabei, ihre Liquidität zu erhalten.

Zudem gibt es eine Vielzahl von Fördermöglichkeiten, wie den Gründungszuschuss, den ERP-Gründerkredit - StartGeld, die Meistergründungsprämie und Mikrokredite. Diese Programme bieten finanzielle Unterstützung für angehende Handwerksgründer und -gründerinnen in Form von Zuschüssen, Darlehen oder Bürgschaften.

Die Wahl der besten Finanzierungsmöglichkeit hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Handwerksbetriebs ab. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verfügbaren Optionen zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

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