Familienbetriebe im Handwerk haben Zukunft!

So gelingt die Übergabe eines Handwerksbetriebes an die nächste Generation.

Familienbetriebe im Handwerk haben Zukunft!

So gelingt die Übergabe eines Handwerksbetriebes an die nächste Generation.

Der Familienbetrieb ist die älteste Form des menschlichen Wirtschaftens. Im Handwerk sind über drei Viertel aller Betriebe Familienbetriebe – häufig werden sie von Ehepaaren geleitet und von Generation zu Generation weitergereicht. Aber sind Familienbetriebe im Handwerk noch zeitgemäß und wettbewerbsfähig? Passen die traditionellen Strukturen noch in die heutige Gesellschaft?

In diesem Blogbeitrag wollen wir zeigen, warum Familienbetriebe nicht aus dem Handwerk wegzudenken sind, welche Vor- und Nachteile die familiären Strukturen mit sich bringen und wie die erfolgreiche Geschäftsübergabe an die nächste Generation erfolgt.

Was macht Familienbetriebe im Handwerk aus?

Familiengeführte Handwerksbetriebe unterscheiden sich in zahlreichen Merkmalen von managementgeführten Unternehmen. Familienbetriebe befinden sich im Besitz von Familienmitgliedern und bleiben oft über Generationen hinweg in Familienhand. Entsprechend sind die Inhaber bestrebt, ihr Unternehmen über Generationen hinweg aufzubauen und zu erhalten. Eine langfristige Perspektive und nachhaltiges Wachstum stehen im Fokus ihres unternehmerischen Handelns.

Die verschiedenen Aufgaben, die in einem familiengeführten Handwerksbetrieb anfallen, werden von Familienmitgliedern übernommen. Jeder ist in die Geschäfte involviert und trägt Verantwortung für den Geschäftserfolg. Die Abstimmungswege sind kurz und unbürokratisch, wodurch Familienunternehmen schneller und flexibler auf Veränderungen reagieren oder sich an neue Marktentwicklungen anpassen können als managementgeführte Betriebe.

Die enge Zusammenarbeit stärkt nicht nur das persönliche Engagement und den Zusammenhalt in der Familie, sondern auch das Verantwortungsgefühl gegenüber den Kunden sowie der Gesellschaft. Handwerksbetriebe sind oft regional tätig: Man kennt sich und hat einen Ruf als ehrbarer Unternehmer zu verlieren. Unseriöse Geschäftspraktiken schaden nicht nur der Reputation des Betriebes, sondern auch der Familie. Entsprechend sind Ihnen nachhaltiges Wirtschaften und Werte wie Verantwortung, Qualität und Haftung sehr wichtig.

Nicht zu vergessen: Nicht selten steckt das gesamte Geld der Familie im eigenen Betrieb und der Betrieb muss mit seinem eigenen Kapital für betriebswirtschaftliche Entscheidungen aufkommen. Entsprechend neigen Familienbetriebe eher selten zu risikoreichen Strategien, was Ihnen gleichzeitig bessere Chancen bei der Vergabe von Krediten verschaffen kann.

Familienbetriebe pflegen zudem oft eine besondere Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Loyalität und Zusammenarbeit basiert. Diese familiäre Atmosphäre bezieht nicht nur die Familienmitglieder, sondern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ein, was den Teamgeist und die Motivation der Mitarbeitenden stärkt. Familienbetriebe blicken oft auf eine lange Geschichte und Tradition im Handwerk zurück. Diese Erfahrung wird von Generation zu Generation weitergegeben, wodurch ein hohes Maß an Fachwissen erhalten bleibt. Tradition und Fortschritt gehen in Handwerksbetrieben Hand in Hand, was letztendlich den Kunden in Form von qualitativ hochwertiger Arbeit zu Gute kommt. Zudem pflegen Familienbetriebe oft eine enge Beziehung zu ihren Kunden und sind bestrebt, ihnen einen persönlichen und maßgeschneiderten Service zu bieten. Kundenbindung und Kundenzufriedenheit stehen bei Familienbetrieben im Mittelpunkt.

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Was sind die Vorteile von Familienbetrieben?

Familienbetriebe bieten verschiedene Vorteile, die sie von anderen Handwerksbetrieben unterscheiden:

  • Familienbetriebe verfolgen langfristige Ziele, statt sich von kurzfristigen Gewinnzielen leiten zu lassen.

  • Familienbetriebe können Entscheidungen oft schneller treffen als größere Unternehmen, da die Entscheidungsprozesse weniger bürokratisch und hierarchisch sind: Familienmitglieder können direkt miteinander kommunizieren und Entscheidungen treffen.

  • Sie behalten die volle Kontrolle über ihr Unternehmen und müssen keine externen Investoren oder Aktionären in Entscheidungen miteinbeziehen, sondern können ihre Unternehmensstrategie unabhängig gestalten und ihre Unternehmenswerte bewahren.

  • Größe und Struktur machen es Familienbetrieben leichter, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und sich an neue Marktbedingungen anzupassen.

  • Die familiäre Atmosphäre schafft eine enge Bindung zwischen der Familie und den Mitarbeitenden und sorgt für familienfreundliche Arbeitsbedingungen, was die Motivation und das gemeinsame Engagement für den Unternehmenserfolg steigern kann.

  • Ein hohes Maß an Vertrauen und Loyalität zwischen den Familienmitgliedern und den Mitarbeitern führt zu einer stabilen Arbeitsumgebung und einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit.

Welche Nachteile bringen Familienbetriebe mit sich?

Trotz der oben genannten Vorteile bringen Familienbetriebe auch zahlreiche Herausforderungen mit sich:

  • Arbeiten alle Familienmitglieder im familieneigenen Betrieb, besteht eine große wirtschaftliche Abhängigkeit.

  • Man muss Berufliches und Privates trennen können und sich am Feierabend nicht weiter mit dem Betrieb beschäftigen.

  • Familienmitglieder sind nicht immer einer Meinung: Konflikte innerhalb der Familie können sich negativ auf die Unternehmensführung, die Zusammenarbeit und die allgemeine Arbeitsatmosphäre auswirken.

  • Eine mangelnde oder fehlerhafte Nachfolgeplanung kann die Zukunft des Unternehmens gefährden. Es ist nicht immer möglich, einen geeigneten Nachfolger aus der Familie zu finden oder sich für einen Nachfolger zu entscheiden, wenn mehrere Familienmitglieder Anspruch auf die Unternehmensnachfolge erheben.

  • Die unterschiedliche Behandlung von Familienmitgliedern und Nicht-Familienmitgliedern kann zu Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal führen, wenn Entscheidungen zugunsten der Familie getroffen oder „Blut“ bei Aufstiegsmöglichkeiten mehr zählt als Qualifikation. Fehlendes externes Know-how, keine neuen Impulse oder Perspektiven können zudem die Entwicklung des Unternehmens beeinträchtigen.

  • Werden Führungspositionen aufgrund von Familienzugehörigkeit an einen Nachfolger ohne Managementqualifikationen vergeben, kann es an professioneller Unternehmensführung mangeln.

  • Familienmitglieder sind häufig für mehrere Aufgaben im Betrieb und in der Familie verantwortlich, was zu einem hohen Stressniveau führen und die Work-Life-Balance beeinträchtigen kann.

Für Familienbetriebe im Handwerk ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um sich bewusst mit den Herausforderungen auseinanderzusetzen. Mithilfe dieser Strategien sind Sie in der Lage, die Nachteile eines familiengeführten Handwerksbetriebs zu minimieren und von den Vorteilen zu profitieren.

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Wie gelingt die Geschäftsübergabe an die nächste Generation?

Früher hatte man oft gar nicht die Wahl. Führte der Vater einen Familienbetrieb im Handwerk, war der Weg für die Söhne bereits vorbestimmt – unabhängig davon, wie sich der Nachwuchs seine Zukunft vorstellt oder ob ein gesundes Verhältnis zwischen Vater und Sohn bestand. Mittlerweile sieht es anders aus. Zum einen spielen nicht nur die Söhne, sondern auch die Töchter eine Rolle in Familienbetrieben. Zum anderen steht es ihnen heute frei, zu entscheiden, ob sie die Familientradition fortsetzen, in den elterlichen Handwerksbetrieb einsteigen und ihn später übernehmen.

Die Übergabe stellt eine große Herausforderung für den Inhaber und den Nachfolger dar. Entsprechend sollten Sie sich als Inhaber eines familiengeführten Handwerksbetriebes rechtzeitig mit dem Thema Betriebsübergabe beschäftigen und diese sorgfältig planen. Die Nachfolgeplanung beginnt häufig schon viele Jahre im Voraus. Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Zeit haben, Ihre Nachfolge vorzubereiten und Ihre Nachfolgerin oder Ihren Nachfolger für die kommenden Aufgaben zu schulen und für die Führungsposition zu entwickeln – unabhängig davon, wer letztendlich Ihre Nachfolge antritt.

Externe Beratung und Unterstützung

Ziehen Sie externe Berater wie Anwälte, Steuerberater oder Unternehmensberater bei der Nachfolgeplanung mit ein. Sie können Sie in rechtlichen und steuerlichen Aspekten beraten, den Prozess begleiten und objektive Empfehlungen abgeben. Kommt es zu Auseinandersetzungen, können sie zudem unabhängige Lösungsansätze liefern, um den Streit beizulegen.

Den geeigneten Nachfolger auswählen

Nicht selten lassen sich Inhaber eines familiengeführten Handwerksbetriebs bei der Nachfolge von ihren Emotionen leiten. Der Senior hat das Geschäft vom Vater übernommen wie dieser vor etlichen Jahren von seinem Vater. Der Junior ist ganz klar der Wunschkandidat, um die Tradition und den Betrieb fortzuführen. Voraussetzungen für die erfolgreiche Übernahme sind die erforderlichen handwerklichen Fähigkeiten sowie Know-how in der Führung von Familienunternehmen.

Beides lässt sich lernen oder vertiefen. Aber was, wenn er oder sie Ihre Vision nicht teilt und auch nicht das erforderliche Engagement mitbringt, um Ihren Familienbetrieb langfristig weiterzuentwickeln? Möglicherweise finden Sie ein anderes Familienmitglied, das besser qualifiziert ist und die notwendige Bereitschaft mitbringt, in Ihre Fußstapfen zu treten. Grundsätzlich ist bei der Wahl Ihres Nachfolgers eine offene und ehrliche Kommunikation mit allen Familienmitgliedern entscheidend. Jeder sollte die Möglichkeit erhalten, seine Erwartungen, Interessen und Bedenken zu äußern. Regelmäßige Familientreffen und klare, transparente Gespräche über die Nachfolgepläne helfen Ihnen, Missverständnisse zu vermeiden.

Alternative Betriebsübernahme

Etwa ein Drittel aller Handwerksunternehmerinnen und -unternehmer will den Betrieb in den nächsten zehn Jahren aus Altersgründen in jüngere Hände abgeben. Nicht jeder findet aber einen geeigneten Nachfolger im Kreis der Familie. In diesem Fall kann die Betriebsübernahme – möglicherweise an einen langjährigen Mitarbeiter, der die Erfahrung und die erforderlichen Qualifikationen mitbringt – eine Alternative sein. Zwar befindet sich das Unternehmen dann nicht mehr im Familienbesitz, kann aber dennoch im Sinne der Familie weiter bestehen.

Vorbereitung und Übergabe an den Nachfolger

Der Nachfolger oder die Nachfolgerin sollte die Möglichkeit haben, das Unternehmen von Grund auf kennenzulernen und Erfahrungen in verschiedenen Bereichen zu sammeln. Neben den handwerklichen Fähigkeiten gehören auch betriebswirtschaftliches Know-how oder Kenntnisse und Erfahrung in der Mitarbeiterführung zu den erforderlichen Qualifikationen. Die Qualifikation kann durch Ausbildungsprogramme, Mentoring durch den Inhaber oder eine schrittweise Übernahme von Aufgaben und Verantwortung geschehen. Je gründlicher der Nachfolger vorbereitet wird, desto reibungsloser wird die Übergabe verlaufen. Übergang sicherzustellen. Beim Übergang zahlt es sich dann auch wieder aus, wenn Sie ausreichend Zeit eingeplant haben. Ihr Nachfolger braucht ausreichend Zeit und Raum, sich in der neuen Position zurechtzufinden, Verantwortung zu übernehmen und seine eigene Führungsrolle zu finden. Hier kann eine Übergangsphase, in der Sie als Senior noch beratend zur Seite stehen, den Übergang für alle Beteiligten einfacher gestalten. Darüber hinaus sollten Sie als ausscheidender Inhaber auch nach der Geschäftsübergabe bereit sein, weiterhin als Mentor oder Berater zur Verfügung zu stehen. Dies schafft Sicherheit und ermöglicht es Ihrem Nachfolger, von Ihrer Erfahrung und Ihrem Wissen so lange wie möglich zu profitieren.

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Den Betrieb auf den Prüfstand stellen

Als ausscheidender Inhaber wünschen Sie sich, dass Ihr Nachfolger den Familienbetrieb in Ihrem Sinne weiterführt. Dennoch ist es sinnvoll, im Rahmen der Übergabe die Ziele, Werte und Visionen des Betriebes auf den Prüfstand zu stellen. Zum einen wird Ihr Nachfolger oder Ihre Nachfolgerin vermutlich neue Ideen haben und Innovationen einführen wollen, um den Betrieb langfristig wettbewerbs- und zukunftsfähig auszurichten. Auch wenn es vielleicht schwerfällt: Lassen Sie diese Ideen zu und fördern Sie sie, um Ihrer Nachfolge Ihre Wertschätzung zu zeigen.

Finanzielle Aspekte regeln

Die finanzielle Seite der Geschäftsübergabe ist von großer Bedeutung. Zum einen müssen Sie Ihren wohlverdienten Ruhestand absichern. Zum anderen muss die finanzielle Stabilität des Betriebes gewährleistet sein. Hier spielen die Bewertung des Unternehmens und die Festlegung des Übergabepreises eine wichtige Rolle. Gegebenenfalls kommt eine staatliche Förderung des Kaufpreises für Sie infrage. Das Bundesland Bayern geht hier mit gutem Beispiel voran, um den Generationswechsel in Familienbetrieben zu fördern.

Fazit: Familienbetriebe im Handwerk liegen voll im Trend!

Familienbetriebe im Handwerk haben eine vielversprechende Zukunft. Sie zeichnen sich durch langfristige Perspektiven, nachhaltiges Wachstum und familiäres Engagement aus. Kurze Entscheidungswege ermöglichen es, schnell auf Veränderungen im Markt zu reagieren und Kunden maßgeschneiderten Service anzubieten. Zudem bewahren Familienbetriebe durch ihre langjährige Erfahrung und Tradition ein hohes Maß an Fachwissen.

Trotz einiger Herausforderungen wie familiärer Konflikte oder Schwierigkeiten bei der Nachfolgeplanung können Familienbetriebe durch strategische Maßnahmen die Nachteile minimieren und von den Vorteilen profitieren. Eine offene Kommunikation sowie die sorgfältige Planung und Vorbereitung der Geschäftsübergabe an die nächste Generation, möglicherweise auch an qualifizierte Mitarbeitende, sind entscheidend für eine reibungslose Übergabe und den erfolgreichen Fortbestand des Familienbetriebs.

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