So klappt’s auch ganz ohne Bargeld: Drei Tipps für Händler, die nur noch Kartenzahlungen akzeptieren wollen

  • Selbst Kleinstbeträge zahlen immer mehr Deutsche nur noch mit der Karte

  • Bargeldlose Geschäftsführung spart Geld und Zeit

Berlin, 25.04.2023. Generell kein Bargeld mehr anzunehmen und ausschließlich auf digitale Zahlungen zu setzen, ist mittlerweile vielerorts auch Realität im deutschen Handel. Von klassischen Kartenzahlungen in Form von EC- oder Kreditkarten über kontaktlose Bezahlmöglichkeiten via digitaler Wallets auf Smartphones und Smartwatches - die Spannbreite der digitalen Bezahlmöglichkeiten und somit zugleich die Erwartungshaltung der Konsumenten, überall und jederzeit mit Karte zu zahlen, ist groß. Waren es früher vor allem größere Summen, zeigt sich seit Jahren der Trend, dass selbst kleinere Beträge mit der Karte bezahlt werden. So lag im Sommer 2022 der durchschnittliche Betrag, der mittels Karte gezahlt wird, bei 32,40 Euro. Im Sommer 2021 lag dieser noch bei durchschnittlich 33,70 Euro. Was Gewerbetreibende im Blick behalten sollten, wenn sie zukünftig nur noch bargeldlose Zahlungen annehmen wollen, hat das Finanztechnologie-Unternehmen SumUp in drei Tipps zusammengestellt.

Tipp: Das richtige Equipment auswählen, damit alle digitalen Zahlungsarten abgedeckt sind

Während die Konsumenten aus dem vielfältigen Angebot die für sie passende Zahlungstechnologie wählen können, brauchen Händler in der Regel nur ein Gerät, um die gesamte Bandbreite abzudecken. Ein einziges Zahlungsterminal ist ausreichend, um alle aktuell in Deutschland gängigen digitalen Zahlungslösungen abzudecken. Bei älteren Geräten lohnt sich auf jeden Fall ein Check des Equipments. Werden alle geltenden Bezahlmöglichkeiten angeboten und arbeitet es stabil? Gibt es eventuell sogar noch ergänzende Angebote, wie zum Beispiel die Bezahlung via QR-Code? Eventuell lohnt sich ein Softwareupdate, die Anschaffung neuen Equipments oder ein Wechsel des Anbieters bevor auf das bargeldlose Konzept umgestellt wird. Sinnvoll ist es auch, die Bezahlsituation im Geschäft generell zu überdenken. Noch immer setzen viele Händler auf die an einem festen Ort platzierte Kasse. Mobile Bezahlgeräte hingegen lassen es zu, dass auch, wie zum Beispiel in der Gastronomie üblich, direkt beim Kunden kassiert werden kann. Damit können zusätzliche Bezahlstationen geschaffen und längere Wartezeiten an der Kasse generell vermieden werden. Der Einsatz von mehreren Bezahlterminals lohnt sich vor allem dann, wenn mehrere Verkäufer im Einsatz sind oder aber zu bestimmten Zeiten das Geschäft sehr voll ist. Bieten Sie außerdem ganz aktiv auch zusätzlich Zahlungsoptionen an.

Tipp: Alle Geschäftsprozesse digitalisieren und verknüpfen

Wer auf Bargeld im Verkaufsprozess verzichtet, spart tatsächlich Geld und Zeit. Abends müssen keine Scheine und Münzen mehr gezählt oder gebündelt werden und der Weg zur Bank bzw. die Organisation von Wechselgeld fällt ebenfalls ersatzlos weg. Zudem wird es am Ende des Tages nie mehr Kassendifferenzen geben. Ganz im Gegenteil, der Kassenabschluss ist schnell und problemlos erledigt. Alle an die Ein- und Ausgaben geknüpften Geschäftsprozesse können ebenfalls digital abgewickelt werden. Der Tagesabschluss ist mit ein paar Klicks schnell gemacht, selbst wenn es mehrere Bezahlterminals gibt und die digitale Umsatzübersicht zeigt, wie es um die Finanzen steht und welche neuen Investitionen finanzierbar sind. Dass sich kein Bargeld mehr im Geschäft befindet, könnte sich auch versicherungsrechtlich positiv auswirken.

Tipp: Zahlungsart und gute Kommunikation der Zielgruppe anpassen

Besonders die jüngere Zielgruppe setzt auf bargeldlose Zahlungen. Durch die digitale Geldbörse (digital Wallet), die im Smartphone integriert ist, haben automatisch viele Konsumenten immer eine Bezahllösung dabei. Doch was tun, wenn die Kundschaft vor allem älter ist oder die Bezahlsituation gern auch mal für ein Schwätzchen nutzt? Keine Sorge, Kunden verlieren viele Gewerbetreibende aktuell eher, wenn sie keine Kartenzahlungen anbieten. Denn auch ältere Konsumenten gehen selten ohne Karte aus dem Haus. Auch Touristen haben nur noch selten Bargeld zur Hand. Häufig sind sie sehr viel stärker als die Deutschen daran gewöhnt, immer und überall mit Karte zu bezahlen. Zudem empfinden viele Konsumenten Kartenzahlungen als sicherer. Gewerbetreibende, die ganz aufs Bargeld verzichten wollen, sollten also ihre Kundschaft genau unter die Lupe nehmen. Bei einer jungen, digitalen Klientel ist es durchaus sinnvoll, die Kunden von Anfang an bei diesem Thema direkt abzuholen und somit auch beim Bezahlen alles digital umzusetzen. Wichtig ist vor allem, die Kunden sichtbar und deutlich darüber zu informieren, dass Bargeld nicht angenommen wird. Empfehlenswert ist daher, bereits am Eingang und auch an der Kasse einen deutlichen Hinweis auf “Nur Kartenzahlungen” zu geben. Auch eine Übergangsphase sollte eingeplant werden, vor allem um die Stammkundschaft auf die finale Umstellung einzustimmen. Und der große Tag der Umstellung kann als große Party gefeiert werden. Damit erhöht sich die Chance, dass auch neue Kunden das Angebot entdecken.