SumUp-Umfrage: Warum es sich trotz aller Schwierigkeiten jederzeit lohnt, ein Familienunternehmen zu betreiben

Berlin, 29. September 2022. Was gerade in unsteten Zeiten wie diesen für ein Familienunternehmen spricht und was sie besonders resistent macht, hat der Finanztechnologie-Anbieter SumUp in einer aktuellen Händlerumfrage herausgefunden: Denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Business lange Bestand hat, ist mit der Familie sogar größer – Laut Umfrage sind 41 Prozent der Familienunternehmen bereits seit bis zu 20 Jahren am Markt und einige von ihnen bereits in vierter Generation.

Wenn es um die Trennung zwischen Beruflichem und Privatem geht, sind sich die Deutschen hingegen uneinig: Wie die Umfrage von SumUp ergab, teilen knapp die Hälfte der kleinen Händler ihr Geschäft mit Familienmitgliedern, die andere Seite hält Job und Familie hingegen strikt getrennt.

Bis zu 60 Stunden Arbeit und Zweitjob – dennoch beste Entscheidung für Familienunternehmer

Es ist nicht immer leicht, ein Familienunternehmen zu führen – ganz besonders am Anfang. Nicht selten ist die Arbeitsbelastung sehr hoch und eine Abgrenzung zum Privatleben findet kaum statt: So arbeiten 34 Prozent der befragten Familienunternehmer über 50 Stunden, 22 Prozent sogar über 60 Stunden die Woche. Jedoch würden nur 23 Prozent der Familienunternehmen sagen, dass sich dieses Pensum auch lohnt, weil sich ihr Einkommen nach der Gründung stark verbessert hat. Fast die Hälfte der Familienunternehmer (41 Prozent) muss daher, neben dem eigentlichen Business, noch einem zweiten Job nachgehen.

Auch die Sorge um die Zukunft des Unternehmens ist ein stetiger Begleiter. So sind sich 58 Prozent der Befragten nicht sicher, ob der Familienbetrieb weitergeführt wird, 13 Prozent sind sich sogar sehr sicher, dass sie keinen Nachfolger haben werden. Hinzu kommen außerdem Schwierigkeiten wie der Fachkräftemangel (34 Prozent) und die Folgen der Pandemie (32 Prozent).

Doch trotz all der Widrigkeiten, ist es für Kleinunternehmer, die ein Geschäft gemeinsam mit der Familie gegründet haben, genau die richtige Entscheidung: „Unsere Diskussionen sind sicherlich emotionaler als bei normalen Arbeitskollegen”, so Juliette Nickel, Gründerin des Familienbetriebs fabrikat89. „Aber meine Schwestern und ich sind uns nah genug, um jede Stresssituation zu überwinden. Wir respektieren unsere Leistungen und die jeweiligen Arbeitsbereiche, können ehrlich zueinander sein, uns gegenseitig vertrauen und uns direkteres Feedback geben. Diese Nähe ist für mich sehr wertvoll und ich bin unheimlich dankbar, dass wir einander haben und uns gegenseitig Mut machen können – ganz besonders in den aktuellen, anhaltenden Krisenzeiten.”

Im Bereich Digitalisierung sind Familienunternehmen führend – insbesondere die ältere Generation

Technische Innovation, vor allem wenn es um digitale Bezahlmethoden geht, wird bei deutschen Familienunternehmen großgeschrieben. Ein Großteil der Familienbetriebe bietet verschiedenste, vor allem digitale Zahlungsmöglichkeiten an. Neben den klassischen Zahlungen mit Kredit- oder EC-Karte ist auch das mobile Bezahlen mit dem Smartphone (z. B. Google oder Apple Pay) bei 32 Prozent der Händler sehr beliebt, ebenso wie die Nutzung von Zahlungslinks (20 Prozent) oder QR-Codes (19 Prozent). Für ein möglichst breites Bezahlspektrum ist aber immer noch auch das Bargeld bei 90 Prozent und die traditionelle Überweisung bei 85 Prozent der Familienunternehmen vertreten.

Überraschend: es sind nicht wie erwartet die jüngeren Generationen, die die Digitalisierung vorantreiben – ganz im Gegenteil. Mit 37 Prozent machen die 50- bis 59-Jährigen den größten Teil derjenigen aus, die digitale Zahlungstools wie z. B. die Kartenzahlung im Unternehmen eingeführt haben. Als Gründe für die Einführung gaben 69 Prozent der Befragten die Benutzerfreundlichkeit, 49 Prozent die niedrigen und transparenten Kosten und 47 Prozent die Nachfrage der Kunden an.

Es zeigt sich also deutlich: Es ist nicht immer leicht, ein Familienunternehmen zu gründen und langfristig zu führen, doch alles in allem überwiegen meistens doch die Vorteile, wenn Privates und Berufliches vermischt wird.

*Methodik Händlerumfrage: Umfrage mit mehr als 1000 Familienunternehmen in Deutschland, der Schweiz, Großbritannien, Italien und Frankreich, durchgeführt vom 01.08. bis zum 19.08.22. Als Familienunternehmen betrachtet SumUp alle Unternehmen, an denen mindestens zwei Personen aus derselben Familie beteiligt sind, davon mindestens eine im Management.